21 Dezember 2017
Am 17.12.2017 war es die herausragende Nachricht:
Ein Symbol für die deutsche Einheit wird 25
Als erste Verbindung zweier Bundesländer nach der Wiedervereinigung über die Elbe gilt die Dömitzer Brücke als Symbol der Deutschen Einheit.
Die Dömitzer Brücke ist nicht irgendeine Elb-Überführung: Nach nur zwei Jahren Bauzeit geriet ihre Eröffnung 1992 zum deutsch-deutschen Brückenschlag nach der Wiedervereinigung zwei Jahre zuvor. Sie war fortan ein Symbol der Deutschen Einheit und wurde zur wichtigen Verbindung zwischen den Bundesländern Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, mehr noch, ein Brückenschlag zwischen Deutschland-West und Deutschland-Ost. Am vergangenen Montag wurde der 25. Jahrestag der Eröffnung der 970 Meter langen Brücke gefeiert. Niedersachsens Europaministerin Birgit Honé und Mecklenburg-Vorpommerns Infrastrukturminister Christian Pegel (beide SPD) waren zu den Feierlichkeiten in Dömitz (Mecklenburg-Vorpommern) mit Bürgerfest und Feuerwerk gekommen.
Die Elbebrücke Dömitz ist eine 970 m lange Straßenbrücke über die Elbe. Das Bauwerk westlich von Dömitz ist Bestandteil der Bundesstraße 191 von Uelzen nach Ludwigslust und in einem zirka 115 Kilometer langen Elbeabschnitt zwischen Wittenberge und Lauenburg die einzige Straßenbrücke. Sie überspannt mit zwei Fahrstreifen die Elbe und das eingedeichte Vorland. Die lichte Durchfahrtshöhe für Schiffe beträgt bei höchstem schiffbaren Wasserspiegel 8 m.
Das Bauwerk wurde zum ersten Mal in den Jahren 1934 bis 1936 errichtet. Im Jahr 1945 wurde die Strombrücke durch einen Luftangriff zerstört. Da das Bauwerk die innerdeutsche Grenze querte, unterblieb in den folgenden Jahrzehnten der Wiederaufbau. Zwischen den Jahren 1991 und 1992 wurde dann ein neuer Brückenzug an gleicher Stelle errichtet, welcher schließlich am 18. Dezember 1992 als erster Brückenneubau über die Elbe nach der Wiedervereinigung für den Verkehr freigegeben wurde. Die Brücke gilt seitdem als ein Symbol der Wiedervereinigung.
Ein zweiter Brückenschlag zwischen Deutschland und Deutschland blieb leider aus. Auch über die Elbe und auch bei Dömitz.
Die Dömitzer Eisenbahnbrücke
Die zwischen 1870 und 1873 errichtete Eisenbahnbrücke über die Elbe war einst mit rund einem Kilometer das längste Bauwerk Deutschlands. 1945 wurde sie durch einen alliierten Bombenangriff zerstört. Die deutsche Teilung verhinderte einen Wiederaufbau. Während die DDR die Reste auf östlicher Seite 1987 endgültig abriss, stehen die etwa 550 Meter aus 16 Bogenbrückenelementen am Westufer der Elbe unter Denkmalschutz. Auf gemauerten Pfeilern ruhen die genieteten Fachwerkträger der zweigleisigen Überführung.
Leider wurde diese Brücke nicht zu einem weiteren Symbol der deutschen Einheit. Eigentlich! Ja eigentlich hätte das besser gepasst, denn die ersten DDR-Bürger waren aus Ungarn mit dem Zug – der Eisenbahn! – in die Freiheit des Westens gefahren. Was wäre also symbolträchtiger gewesen, als diese Eisenbahnbrücke neu zu bauen?!
Die Politik wollte es anders – schließlich ist das Auto des Deutschen liebstes Kind und ein Synonym für Freiheit. Mit dem Auto kann ich rechts oder links abbiegen, wie es mir gerade einfällt. Die Eisenbahn ist ein Korsett, da geht das nicht!
Mit dem Auto von Dannenberg(West) über Dömitz(Ost) nach Ludwigslust(Ost)
Die Strecke mit der Bahn
Zwei Jahre
Eisenbahn hin – Straße her. Bemerkenswert ist, dass diese Straßenbrücke in nur zwei Jahren Bauzeit fertiggestellt worden war.
Ein Kilometer Brückenschlag in nur zwei Jahren.
Dritter Brückenschlag – Zugverkehr seit Havarie unterbrochen
Die Friesenbrücke bei Weener, Niedersachsen, ist seit Dezember 2015 außer Betrieb. Damals hatte ein Frachter wegen eines Missverständnisses im Funkverkehr die geschlossene Brücke gerammt. Seitdem müssen Pendler einen bis zu 25 Kilometer langen Umweg fahren. Außerdem ist der Zugverkehr zwischen Leer und dem niederländischen Groningen unterbrochen.
Friesenbrücke in Weener soll neu gebaut werden
In der langwierigen Diskussion um die Zukunft der zerstörten Friesenbrücke in Weener (Landkreis Leer) zeichnet sich eine Lösung ab. Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) gab im Mai 2017 auf einer Pressekonferenz bekannt, dass das Bundesverkehrsministerium einen Neubau unterstützen will. Die Kosten hierfür sollen 50 Millionen Euro betragen. Das sind rund 20 Millionen Euro mehr als für eine Reparatur der defekten Brücke veranschlagt worden war. Der Bund sei bereit, die Mehrkosten zu übernehmen, so Ferlemann. Voraussetzung dafür sei, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages Ende Juni seine Zustimmung gibt.
Baubeginn nicht vor 2020
Die betroffenen Gemeinden forderte der Staatssekretär auf, schnellstmöglich ein sogenanntes Ausbauverlangen zu formulieren. „Bevor ein Planfeststellungsverfahren beginnen kann, muss man eine Begründung haben, warum die Brücke gebraucht wird“, sagte Ferlemann. „Wenn die Gründe stichhaltig sind, kann das Verfahren beginnen.“
Doch selbst wenn der Haushaltsauschuss danach grünes Licht gibt, wird es noch lange dauern, bis die ersten Bagger anrollen. Aufgrund der Planungen und Vorbereitungen werde sich vor 2020 noch keine Schaufel bewegen, sagte Ferlemann.
Mit einer Fertigstellung der Brücke sei frühestens 2024 zu rechnen.