30. März 2018
Deutschland ist eine der führenden Nationen beim Export von Waffen, Kriegsgerät und Munition. Deutsche Waffenhersteller verkaufen ihre tödliche Ware in Krisengebiete auf der ganzen Welt. Terre des Hommes will das Geschäft mit dem Tod stoppen. Es ist höchste Zeit für ein Umdenken und für entschiedene gesetzliche Verbote. Gefordert wird eine grundlegende Gesetzesreform:
• Stopp aller Exporte von Kleinwaffen und Munition.
• Stopp aller Waffenexporte in Länder mit bewaffneten Konflikten, Menschenrechtsverletzungen und in Länder, in denen Kinder als Soldaten kämpfen müssen.
Warum ist das wichtig?
Kleinwaffen gelten als die Massenvernichtungswaffen des 21. Jahrhunderts: 95 von 100 Kriegsopfern werden durch Kleinwaffen getötet. Deutschland ist einer der größten Hersteller und Exporteure von Kleinwaffen und Munition.
Alle 14 Minuten stirbt ein Mensch allein durch Waffen des führenden deutschen Pistolen- und Gewehrherstellers Heckler & Koch.
Zehn Millionen Exemplare des G3-Sturmgewehrs von Heckler & Koch sind in mindestens 80 Ländern der Welt im Umlauf. Nur die Kalaschnikow ist weltweit noch weiter verbreitet.
Neben Heckler & Koch stellen unter anderem die Unternehmen Rheinmetall, Walther, Sig-Sauer, Krauss-Maffei Wegmann oder Thyssen-Krupp Waffen und Kriegsgerät her. Kleinwaffen sind langlebig: Pistolen und Gewehre können bis zu 50 Jahre lang eingesetzt werden. So finden Waffen, die vor Jahrzehnten vielleicht legal exportiert wurden, ihren Weg zu Terrorgruppen, Privatarmeen und Kriminellen. Der sogenannte Islamische Staat etwa kämpft auch mit G3- und G36-Sturmgewehren von Heckler & Koch, MG3 Maschinengewehren von Rheinmetall und mit Gewehren und Pistolen von Carl Walther.
Mit Kleinwaffen werden in vielen Konflikten Kindersoldaten ausgerüstet. Deutschland liefert Kleinwaffen und Munition in Länder, in denen Konfliktparteien Kindersoldaten in den Kampf schicken: zum Beispiel in den Irak, nach Indien oder Kolumbien. Deutsche Waffen machen Kinder zu Soldaten, die auch mit deutschen Waffen und Munition kämpfen – und durch deutsche Waffen umkommen.
Blut von deutschen Waffen
Alle 14 Minuten stirbt ein Menschen durch deutsche Waffen – und es könnten noch mehr werden. Nicht mehr lange und Deutschland ist Exportweltmeister von Kleinwaffen.
Mit einer Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, fordert das Kinderhilfswerk terre des hommes, die tödlichen Waffenexporte zu stoppen.
„Die meisten der Waffen, mit denen wir kämpften, kommen aus Europa und den USA“, sagt Innocent Opwonya. Schon mit zehn Jahren machte man ihn in Uganda zum Kindersoldaten. „Ohne diese Waffen könnten viele Konflikte gar nicht geführt werden.“ 95 von 100 Kriegstoten sterben durch sogenannte Kleinwaffen, wie Maschinenpistolen und Sturmgewehre. In der Realität sind das die Massenvernichtungsmittel des 21. Jahrhunderts.
Und Deutschland ist der viertgrößte Exporteur weltweit.
Das Kinderhilfswerk terre des hommes will den Export von Kleinwaffen stoppen. Mit einer Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, fordert es eine grundlegende Gesetzesreform und eine strenge Exportkontrolle. Damit ist terre des hommes nicht allein: 83 Prozent der Wähler/innen lehnen deutsche Waffenexporte ab. Die alte Regierung hatte bereits erste Schritte unternommen. Jetzt muss der neue Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nachsetzen und der Waffenlobby zeigen, wessen Interessen er vertritt! Altmaier gilt als enger Vertrauter von Kanzlerin Angela Merkel. Überzeugt er sie, steht einem schärferen Waffengesetz nichts mehr im Weg.
Mit zehn Jahren wurde Innocent Opwonya in Uganda von der „Lord Resistance Army“, der sogenannten „Widerstandsarmee des Herrn“, entführt. Sein Vater wollte ihn beschützen und starb bei dem Versuch. Eine Nacht änderte alles. Die Rebellentruppe setzte Opwonya unter Drogen, gab ihm ein leichtes Gewehr in die Hand und schickte ihn in den Krieg.
Weltweit werden 250.000 Kinder als Soldat/innen missbraucht. Opwonya hatte Glück, er konnte fliehen
Heute lebt der 28-Jährige in Deutschland. Von hier organisiert er friedlichen Protest gegen die, die Kinder als Soldaten einsetzen und Waffen exportieren.
Sein Appell ist deutlich: „Waffenexporte in Kriegsregionen müssen gestoppt werden.“
PS: 65,6 Millionen Menschen sind derzeit auf der Flucht. Rund zwei Drittel der Flüchtlinge kommen aus Konfliktgebieten, in denen mit deutschen Waffen gekämpft wird.
Zum Thema passend: Die Anstalt vom 27.3.2018
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-27-maerz-2018-100.html
Dazu der Faktencheck: Anstalt_Faktencheck-27-maerz-100