25. Januar 2015
Immer wieder muss darauf hingewiesen werden, dass die Planung für die sogenannte Küstenautobahn unsinnig ist.
Den Ansagen und Versprechungen der Befürworter müssen Argumente entgegengesetzt werden, die deren Aussagen widerlegen. Nichts tun und warten sind die falschen Reaktionen. Man muss darauf bauen, dass irgendwann die Einsicht Eingang in die Köpfe der Entscheider findet.
Das ist ein langwieriger Prozess. Bei den derzeitigen Entscheidern ist nicht abzusehen, dass sie sich mit Argumenten auseinandersetzen wollen. Menschen wie Ferlemann, Lies, Vockert und viele andere sind von der Krankheit Akrasia befallen. Diese ist, wenn überhaupt, nur schwer heilbar.
Hoffen muss man letzendlich auf Entscheider, die dieses „Virus“ nicht in sich tragen, die immun sind gegen diese Krankheit. Diese sind dann in der Lage, die Ansagen und Versprechungen der von Akrasia befallenen Befürworter zu analysieren, um sie dann mit Hilfe von Argumenten zu widerlegen.
Doch was ist Akrasia?
Der Begriff kommt aus dem Griechischen und kann als Willensschwäche, besser als Handeln wider besseres Wissen gedeutet werden.
Eine Person führt eine Handlung aus, obwohl sie eine alternative Handlung für besser hält. Damit eine akratische Handlung vorliegt, darf die handelnde Person keine kurzfristige Neubewertung ihrer Handlung vornehmen. Sie muss das Urteil, gegen das sie handelt, bis zum Vollzug der Handlung teilen. Akratische Personen bewegen sich deshalb hauptsächlich in Kreisen, die ihre Auffassung bestärken. Argumente gegen ihr Handeln werden nicht wahrgenommen.
Ein Beispiel für Akrasia bietet zur Zeit der niedersächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies.
Die Niederländer ködern die Bundesländer Niedersachsen, Bremen und Hamburg mit dem Ausbau einer Eisenbahnlinie, der Wunderline, um die Verbindung zwischen Amsterdam, Groningen und Oldenburg, Bremen, Hamburg zu verbessern. Eine Stunde Fahrzeitersparnis im Personenverkehr ist der Lockvogel. Natürlich haben die schlitzohrigen Holländer auch die Anbindung ihrer Seehäfen im Hinterkopf. Durch diese Eisenbahn bekämen sie eine zusätzliche Rollbahn für die Güter aus den Häfen.
Das hat Olf Lies erkannt und will deshalb diese Eisenbahnlinie nur für den Personenverkehr zulassen.
Gleichzeitig plant er aber mit der sogenannten Küstenautobahn eine ebensolche Rollbahn. Sie verliefe annähernd parallel zu dieser Eisenbahnlinie.
Besser könnte Akrasia nicht beschrieben werden: er lässt etwas planen von dem er überzeugt ist, dass es Schaden bringt.
Ein Indiz für seine Krankheit ist auch, dass er Mitglied im Förderverein ProA20 ist und den Vizevorsitz im Parlamentarischen Beirat ProA20 innehat. Auch seine ständigen Auftritte bei den verschiedenen IHKn sind ein Beleg dafür, dass er sich hauptsächlich in Kreisen aufhält, die ihn in seiner akratischen Handlungsweise bestätigen.
Um seine, für ihn selbst nicht bemerkbare, innere Zerrissenheit zusätzlich abzuschirmen, läss er alle Argumente gegen diese Autobahn an sich abprallen.
Was heißt das für die Gegner dieses Autobahnmonstrums?
Wie ein steter Tropfen, der einen Stein höhlt, müssen ihre Argumente immer wieder an die Öffentlichkeit. Die Hoffnung dabei ist, dass sie Eingang in politisches Denken und Handeln finden.
Das ist ein schwerer und mühsamer Weg. Demokratie ist eben anstrengend.