Das ist uns doch scheißegal – Hauptsache billig

Allein in Europa verbringen viele hundert Millionen Tieren den größten Teil ihres Lebens in einem Käfig – für den Profit der Agrarkonzerne. Viel zu viele werden gar von der Geburt bis zum Tod eingesperrt. Mutterschweine sind gezwungen, ihre Ferkel in engen Kisten zu stillen. Enten und Gänse werden grausam zwangsernährt, um rasch an die begehrte Stopfleber zu kommen. Kaninchen und Wachteln verbringen ihr ganzes Leben in kargen Käfigen.
Schon 2014 besuchten unsere Partner verdeckt 16 Kaninchenfabriken in fünf EU-Ländern – Italien, Griechenland, Tschechien, Polen und Zypern. Sie dokumentierten schreckliches Leid. Lebende Kaninchen saßen in vielen Fällen zwischen verrottenden Kaninchenkadavern und Haufen von alten Fäkalien. [1]
Glücklicherweise gibt es etwas, das wir tun können, um dieses Leid zu lindern und mehr als eine Million Europäer/innen haben schon die Europäische Bürgerinitiative (EBI) unterzeichnet, mit der wir ein Verbot von grausamer Käfighaltung fordern. [2]
Da die EBI ein offizielles Verfahren der Europäischen Union ist, wird genau geprüft, dass alle Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern der EU sind. Da reicht es nicht, die Mindestsumme von einer Million Unterschriften zu haben. Bis zu 20% aller Unterschriften werden von den Behörden abgelehnt.

Das Wohlergehen der Tiere liegt vielen Europäern am Herzen – 94 Prozent halten es auch bei Nutztieren für wichtig und immerhin noch 82 Prozent wollen, dass sie besser geschützt werden. [3]

Die EBI ist der einzige Weg, der die EU-Spitzen zwingt, auf unsere Argumente zu reagieren. Sie müssen uns anhören, sie müssen unsere Forderungen annehmen – oder mit einer ernsthaften Begründung ablehnen.
Eine EBI kann sogar dazu führen, dass die Kommission ein neues EU-Recht vorschlägt – genau so ist es in der Folge unserer EBI gegen das Ackergift Glyphosat gekommen. Damals haben wir 1,3 Millionen Unterschriften übergeben. Bei unserer EBI gegen Käfighaltung haben wir die Millionenmarke letzte Woche überschritten, jetzt brauchen wir noch einen großen Schub von uns Bürgerinnen und Bürgern in der EU, dann wird die EBI anerkannt.

Die Art und Weise, wie Tiere in Europa eingepfercht sind, verhindert viel zu oft, dass sie mit Artgenossen sozialen Kontakt pflegen können, ein Bedürfnis, das Tiere genauso haben wie wir Menschen. Viele von ihnen müssen ständig die gleiche künstliche Haltung einnehmen, nur um überhaupt in ihre Käfige zu passen! Sie können sich nicht strecken oder einfach nur umdrehen.
WeMove fordert seit Langem eine nachhaltige Landwirtschaft in Europa. Und da gibt es Vieles, was in der Landwirtschaft leider nicht gut läuft. Gemeinsam forderten wir ein Ende der industriellen Fleischproduktion, deutlich weniger Pestizide und jetzt ein Ende der Massentierhaltung in Käfigen. Mit der Europäischen Bürgerinitiative haben wir eine echte Chance, grausame Käfighaltung in der europäischen Landwirtschaft abzuschaffen.
Solidarische Grüße
Jörg Rohwedder (Lübeck)
Virginia López Calvo (Madrid)
Marta Tycner (Warschau)
Alexandre Naulot (Marseille)
Giulio Carini (Rom)
für das gesamte WeMove.EU-Team

Referenzen:
[1, 3] Extreme Enge ist immer noch ein Merkmal von Haltungssystemen vieler verschiedener Arten.

Klicke, um auf end-the-cage-age-why-the-eu-must-stop-caging-farm-animals.pdf zuzugreifen

[2] http://ec.europa.eu/citizens-initiative/public/initiatives/open/details/2018/000004

 

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